BayZBE | 5G Campusnetz
BayZBE erhält von Bundesnetzagentur Genehmigung für ein 5G Campusnetz
Technologische Innovationen werden für die qualitätsgesicherte Weitentwicklung der Gefahrenabwehr entscheidend sein. Auf Basis der 5G-Technologie kann eine skalierbare Prozessoptimierung durch neue datengetriebene Entscheidungsmöglichkeiten und Digitalisierungsmodelle entstehen. 5G ist die fünfte Mobilfunkgeneration und baut auf dem bestehenden 4G-Standard „Long Term Evolution“ (LTE) auf. Die weltweit agierende Standardisierungsorganisation 3GPP (3rd Generation Partnership Project) hat im Juli 2020 mit dem Release 16 diverse Funktionen definiert.
Der spätere Einsatz der 5G-Technologie ist vielschichtig und geht über die Grenzen der alleinigen Datenübertragung hinaus. Mittels Kooperation mit Forschungseinrichtungen soll das BayZBE in die Lage versetzt werden, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz zukunftsweisende Entwicklungen bereits vor ihrem Rollout bedarfsgerecht prägen zu können.
Im Rahmen der geplanten Baumaßnahmen rund um den Ausbau und der Erweiterung des BayZBE im Gewerbegebiet Neuhaus ist die Errichtung der lokalen 5G Mobilfunkfrequenz im Bereich FR1 (Frequency Range 600 MHz – 6 GHz), im BayZBE im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz und mit einer Bandbreite von 100 MHz, vorgesehen. Diese Frequenz grenzt an die öffentliche 5G Frequenz der Mobilfunkbetreiber an. In Deutschland kann diese 5G Campusfrequenz ausschließlich privat und unabhängig von den Mobilfunkbetreibern genutzt werden.
Um die Umsetzungsmöglichkeit zukünftig sicherstellen zu können, hat die BayZBE gGmbH zusammen mit einem Ingenieurbüro für Telekommunikationstechnik die notwendigen Frequenzen zum Einsatz einer 5G-Campuslizenz bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) beantragt und bereits zugewiesen bekommen.
Elementare Vorteile gegenüber bestehenden Funkfrequenzen sind, dass 5G eine 100fach höhere Datenrate (10 Gbit/s) als das bereits bestehende LTE-Netz aufweist. Auf Grund der 1000fach höheren Kapazität können weltweit künftig 100 Milliarden Mobilfunkgerät gleichzeitig angesprochen werden. Der Schlüsselfaktor ist eine extrem niedrige Latenzzeit (< 10 ms), sichtbar in Reaktions- und Ansprechzeit, welche für Automation und zum Beispiel für Drohnenoperationen von großer Bedeutung ist. Der Energieverbrauch sinkt dabei pro übertragenem Bit auf das 1/1000 gegenüber des LTE-Netzes, je Mobildienst können so 90 % an Stromverbrauch eingespart werden.
Für das kommende Kalenderjahr 2022 strebt das BayZBE eine Testphase in den bestehenden Räumlichkeiten des Trainingszentrums in Windischeschenbach (nördliche Oberpfalz) an. Hier sollen Erkenntnisse über die Möglichkeit der Implementierung der 5G-Technik in unser bestehendes System gewonnen werden.
Bildquelle: „Jane Vanhnadak, Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen“
Einsatzbeispiele:
Für eine taktische Einsatzentscheidung und Koordinierung von Einsatzkräften durch die Einsatzleitung ist die Verfügbarkeit möglichst aktueller und verifizierter Informationen. Mit einer Ortung (Positioning) von Einsatzkräften oder Fahrzeugen an der Einsatzstelle mittels 5G-Mobilfunkfrequenz können Führungskräfte in komplexen oder weitläufigen Einsatzlagen den Überblick behalten und wichtige Entscheidungen treffen.
Weitere Aspekte der 5G Technologie sind die Einbindung und Steuerung von autonomen Drohnensystemen (Lagedarstellung), Rettungsrobotiksystemen oder die Einführung des „Telenotarzt-Systems“. Das BayZBE steht für Innovation und kontinuierlichem Fortschritt – wir werden über unser wegweisendes Projekt der Digitalisierung weiter berichten!
Weitere Informationen zum Einsatz der 5G-Technologie im Rettungsdienst und der Medizin finden Sie auf der Homepage der Kampagne „Deutschland spricht über 5G“ der Bundesrepublik Deutschland:
https://www.deutschland-spricht-ueber-5g.de/informieren/innovative-zukunft/dank-5g-am-puls-der-zeit
Autor: Maximilian Zeuch, BayZBE Projektmanagement
Bildrecht für “5G darüber spricht Deutschland”: https://www.deutschland-spricht-ueber-5g.de/